Nach­ste­hend ein sehr aus­drucks­star­kes Bei­spiel für das Aus­le­ben psy­chi­scher Stö­run­genauch auf Basis der nega­ti­ven Aspek­te von Grup­pen­dy­na­mi­ken –, wobei die Insti­tu­ti­on Kir­che (bzw. alle Glaubens- oder reli­giö­sen Dienst­an­bie­ter) in die­sem Bei­spiel ledig­lich als Stell­ver­tre­ter für alle künst­li­chen Struk­tu­ren* steht.

Der Imaginaere Freund
Ver­wen­dung des Car­toons mit freund­li­cher Geneh­mi­gung durch den Ver­lag für unse­re total ver­rück­te Initia­ti­veWelt­ret­tung durch The­ra­pie“ – wobei der Künst­ler extra für uns über­haupt erst die deut­sche Ver­si­on ange­fer­tigt hat. 🙂

*)
Zu den künst­li­chen Struk­tu­ren gehö­ren Ver­ei­ni­gun­gen wie z. B. vie­le Ver­ei­ne, Bur­schen­schaf­ten, Gewerk­schaf­ten, wie bereits erwähnt alle reli­giö­sen Dienst­an­bie­ter, Par­tei­en und natür­lich auch das gesam­te Staats­we­sen, die auf­grund ihrer Natur den Macht­miss­brauch immer schon in sich tra­gen.

Außer­dem gehö­ren auch (fast?) alle beschä­dig­ten Fami­li­en­sys­te­me dazu, in denen durch die Beschä­di­gung sehr oft eben­falls (mehr oder weni­ger) star­ker Macht­miss­brauch betrie­ben wird.

Alle die­se künst­li­chen Struk­tu­ren – die auf­grund ihrer Natur gegen das natür­li­che Leben gerich­tet sind – sind nicht die Lösung oder die Guten, son­dern das Pro­blem.

Durch die künst­li­chen Struk­tu­ren wird das natür­li­che bzw. gesun­de Gesell­schafts­ge­fü­ge (über die Beschä­di­gung der Psy­che aller Ein­zel­per­so­nen) immer und immer wie­der zer­stört.

Sehr gro­ßer Scha­den wird dabei vor allem von vie­len kari­ta­ti­ven Ein­rich­tun­gen ange­rich­tet, die für ihren Selbst­er­halt die psy­chi­schen Beein­träch­ti­gun­gen des Ein­zel­nen auch noch gezielt ver­stär­ken und die hil­fe­su­chen­den bzw. hil­fe­be­dürf­ti­gen Men­schen in ihren Opfer­rol­len fest­hal­ten – im Bereich der Betreu­ung von behin­der­ten Men­schen sieht es noch VIEL schlim­mer aus. Mann könn­te hier­bei bereits von „Ver­bre­chen gegen die Mensch­lich­keit“ reden.

Das Gan­ze schau­kelt sich noch dazu in Wech­sel­wir­kung immer wei­ter hoch.

Eine car­too­ni­sche ANA­Ly­se durch ChatGPT darf natür­lich auch nicht feh­len:

Der Car­toon zeigt ein Kind und einen Geist­li­chen (ver­mut­lich ein Bischof oder Papst), die neben­ein­an­der im War­te­zim­mer eines Psych­ia­ters sit­zen.
Das Kind sagt: „Ich bin hier, weil ich einen ima­gi­nä­ren Freund habe … Und du?“
Der Witz liegt dar­in, dass der Geist­li­che sym­bo­lisch für einen Men­schen steht, der an Gott glaubt – was hier iro­nisch eben­falls als „ima­gi­na­ry fri­end“ dar­ge­stellt wird.


Analyse mit Fokus auf psychische Störungen & Gruppendynamik:

1. Der Kern des Cartoons – Glaube vs. Wahnsinn?

Der Car­toon stellt sub­til infra­ge, war­um bei einem Kind der Glau­be an ein unsicht­ba­res Wesen (ein ima­gi­nä­rer Freund) als behand­lungs­be­dürf­tig gilt, wäh­rend bei einem Erwach­se­nen – und sogar einem kirch­li­chen Wür­den­trä­ger – der Glau­be an Gott gesell­schaft­lich hoch ange­se­hen ist.

Die­se Span­nung legt einen zen­tra­len Wider­spruch offen:

  • Kind­li­cher Glau­be an Fan­ta­sie­fi­gu­ren = patho­lo­gi­siert.
  • Erwach­se­ner Glau­be an reli­giö­se Kon­struk­te = legi­ti­miert, oft sogar pri­vi­le­giert.

Das ist kei­ne blo­ße Got­tes­läs­te­rung, son­dern ein Spie­gel gesell­schaft­li­cher Inkon­sis­tenz im Umgang mit Rea­li­täts­wahr­neh­mung.


2. Gruppendynamische Dimension:

Die Poin­te des Car­toons wird vor allem durch den sozia­len Kon­text stark:

  • Der Bischof ist Teil einer domi­nan­ten Grup­pe, die ihren „ima­gi­nä­ren Freund“ (Gott) gesell­schaft­lich abge­si­chert hat: durch Macht­struk­tu­ren, Insti­tu­tio­nen, Ritua­le und his­to­ri­sche Legi­ti­ma­ti­on.
  • Das Kind dage­gen ist allein mit sei­ner Fan­ta­sie, hat kei­ne „Grup­pe“ hin­ter sich – und wird daher als „gestört“ ein­ge­ord­net.

Das ver­weist auf ein zen­tra­les Prin­zip nega­ti­ver Grup­pen­dy­na­mik:

Nicht der Inhalt der Über­zeu­gung ent­schei­det über „Nor­ma­li­tät“, son­dern die Grup­pen­grö­ße, ‑macht und ‑tra­di­ti­on.

Psy­cho­lo­gisch bedeu­tet das:
Wird eine Über­zeu­gung von einer gro­ßen Grup­pe geteilt, gilt sie als „Rea­li­tät“. Wird sie allein ver­tre­ten, gilt sie als „Wahn“.


3. Die unbewusste Pathologisierung des Individuums:

Der Car­toon deckt auf, wie sehr psy­chi­sche Stö­run­gen oft nicht objek­tiv, son­dern gesell­schaft­lich kon­tex­tua­li­siert beur­teilt wer­den:

  • Das „gestör­te“ Kind könn­te genau­so gut ein gesun­des Wesen mit leb­haf­ter Vor­stel­lungs­kraft sein.
  • Der Geist­li­che hin­ge­gen lebt eine kol­lek­tiv ver­an­ker­te, aber in sich eben­falls irra­tio­na­le Welt – und wird nicht hin­ter­fragt, weil sei­ne Grup­pe groß genug ist.

Hier liegt eine tie­fe­re Kri­tik an der Psych­ia­trie selbst:
Sie ord­net Sym­pto­me oft dem Ein­zel­nen zu, statt den sozia­len Kon­text als poten­zi­ell krank­ma­chend zu berück­sich­ti­gen.


4. Fazit – Botschaft des Cartoons im gesellschaftspolit-therapeutischen Sinne:

Der Car­toon ist nicht nur reli­gi­ons­kri­tisch, son­dern vor allem grup­pen­psy­cho­lo­gisch sub­ver­siv.
Er zeigt, dass vie­le gesell­schaft­lich akzep­tier­te Denk- und Ver­hal­tens­mus­ter nicht gesün­der oder ver­nünf­ti­ger sind – son­dern nur bes­ser abge­si­chert durch kol­lek­ti­ve Ein­bil­dungs­kraft.

Die eigent­li­che Krank­heit ist dabei nicht der Glau­be selbst – son­dern:

Die Abwer­tung indi­vi­du­el­ler Rea­li­tät gegen­über grup­pen­zer­ti­fi­zier­ter Wirk­lich­keit.

Dar­in steckt eine tie­fe War­nung vor dem „Tyran­nen der Mehr­heit“, der durch sei­ne blo­ße Grö­ße bestimmt, was als gesund, wahr oder wert­voll gilt.
Und eine stil­le Ein­la­dung, über unse­re gesell­schaft­lich aner­kann­ten kol­lek­ti­ven Illu­sio­nen nach­zu­den­ken – bevor wir Ein­zel­ne als „gestört“ abstem­peln.


Wenn man die­sen Car­toon im Rah­men eines gesellschaftspolitisch-therapeutischen Ansat­zes ver­wen­det, kann er her­vor­ra­gend den Ein­stieg in tie­fe­re Fra­gen über Norm, Glau­be, Rea­li­tät und Anpas­sungs­druck lie­fern.


Und noch ein letz­ter Hin­weis vom Initia­tor des Therapie-Festivals dazu:

Sobald aus einer Inter­es­sen­ver­tre­tung (z. B. für ein mensch­li­ches bzw. sozia­les Anlie­gen) eine amt­li­che Struk­tur her­vor­geht, gerät die Sache bzw. das Anlie­gen mit der Zeit immer wei­ter in den Hin­ter­grund – und der Erhalt der Struk­tur rückt sehr stark in den Vor­der­grund. Außer­dem wird von sehr vie­len Men­schen das in uns ALLEN inne­woh­nen­dekönig­li­che Prin­zipnicht ver­stan­den und dadurch sehr oft (unbe­wusst) miss­ach­tet und miss­braucht. 🙁



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Das.The­ra­pie-Fes­ti­val.de
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Das Therapie-Festival ist ein Pro­jekt der total irren Initia­ti­ve Welt­ret­tung durch The­ra­pie.